Verschuldungen, Kreditausfälle, Insolvenzen: Um dem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung in der Corona-Pandemie ein Milliarden-Hilfspaket auf den Weg gebracht. Die Banken sollen die Wirtschaft stabilisieren. Doch auch sie kämpfen mit den Corona-Folgen. Was können sie tun? Und wie soll es weitergehen?
Wie hat sich die Corona-Krise auf die Banken ausgewirkt?
Die Corona-Krise hat die Finanzwelt in einen Ausnahmezustand versetzt. Unternehmen sind aus dem Gleichgewicht geraten, Banken hat ea auf verschiedenen Ebenen stark getroffen.
Beraterdistanz: Aus Sicherheitsgründen kam es vermehrt zu Homeoffice und sogar Filialschließungen. Darunter litt der persönliche Kontakt zwischen den Bankberatern und Kunden.
Digitalisierung: Die Umstellung von auf Papier üblichen Prozessen auf Online war aufwändiger als erwartet.
Vertrauensverlust: Während viele Banken in der Pandemie Sparprogrammen und Umstrukturierungen zum Opfer fielen, schawand das Vertrauen der Kunden.
Was können Banken tun?
Um echte Hilfe zu leisten und für Vertrauen zu sorgen, ist es für die Banken relevant, die Anträge für die KfW-Kredite kleiner und mittlerer Unternehmen schnellstmöglich zu bearbeiten. Um schnelle Soforthilfe geht es in der Corona-Krise auch nach wie vor bei hauseigenen Krediten – die Bank sollte sich selbstverständlich absichern, aber bürokratische Hürden abbauen. Das Thema Digitalisierung darf nicht vergessen werden: Gerade Kunden aus Gewerbebetrieben und dem Industriesektor erwarten von Finanzdienstleistern schnelle Kreditentscheidungen und auf ihr Unternehmen zugeschnittene Finanzierungsangebote.
Finanzkrise oder Bankenreform?
Für 2021 sind die Banken, auch dank der politischen Maßnahmen, weiterhin zuversichtlich. Für mögliche Kreditausfälle und Insolvenzen haben sie vorgesorgt. Auf die Corona-Krise muss nicht zwingend eine Finanzkrise folgen.
Das klingt gut. Banken sind aufgrund ihrer Aufgaben, wie den weltweiten Zahlungsverkehr, die Einlagensammlung und die Kreditvergabe zu steuern, schließlich von entscheidender Bedeutung, um die Wirtschaft nach der Corona-Krise zu stabilisieren. Doch hat die Branche noch andere Herausforderungen zu bewältigen, wie beispielsweise die Niedrigzinsen. Es wäre besser, wenn nicht jede Bank für sich alleine kämpfen würde. Sowohl die Branche als auch die Aufsicht könnten eine grundlegende Erneuerung brauchen. Bisher ist eine allgemein gültige, erfolgsversprechende Bankenreform jedoch nicht in Sicht.
Für viele Unternehen ist die schwere Zeit ebenfalls noch nicht vorbei: Bevor sie wieder investieren können, müssen sie ihre Bilanzen verbessern – das könnte Jahre dauern. Der erhoffte Wirtschaftsaufschwung lässt wohl noch auf sich warten.